Nur zwei Wochen nach dem Saisonabschluss beim Westfalenturnier in Hagen Ende März stand unmittelbar nach den Osterferien die Qualifikation für die Oberliga an. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge mussten wir uns bereits im Vorfeld der Qualifikation von unserer Linkshänderin Mathilda verabschieden, die bereits während der Saison und des Final Four Turniers das Interesse des Dortmunder Jugendtrainers geweckt hatte und nun ab sofort in der C-Jugend Mädchenmannschaft des BvB antritt.
Angesetzt waren vier Spiele innerhalb von 9 Tagen. Als direkte Konkurrenten der Vorrunde erwarteten uns die DJK-Saxonia Dortmund, die DJK Ewaldi Aplerbeck, der ASC 09 Dortmund und die JSG Brechten Lünen. Gleich im ersten Spiel gegen die Saxonia aus Dortmund mussten wir die Erfahrung machen, dass zwischen einem frischen Jungjahrgang und einem Altjahrgang Welten liegen können. Im ersten Drittel konnten wir noch auf Augenhöhe mithalten, mussten uns am Ende aber der physischen Präsenz des Gegners mit 20:43 geschlagen geben. Wahrlich kein gelungener Start aber gleichzeitig auch der Beginn einer kleinen Achterbahnfahrt der Gefühle. Im nächsten Spiel gegen Ewaldi Aplerbeck gelang es vom Fleck weg das Spiel zu machen, ein hohes Tempo zu fahren und einen klaren Sieg einzufahren (48:28). Im dritten Spiel sollten wir auf die Mannschaft des ASC 09 Dortmund treffen, die bereits im Vorjahr Erfahrungen in der Oberliga sammeln konnte. Angetreten mit acht Spielern mussten wir gleich zu Beginn auf unseren Torwart Mattis verzichten, so dass wir nur noch sieben Feldspieler waren.
Von Beginn an standen wir auf verlorenem Posten mit 7 Leuten ohne Torwart gegen einen Kader von 14 Spielern eines Altjahrgangs. Am Ende der zweiten Halbzeit standen nach Fouls und Verletzungen nur noch 5 Spieler auf dem Feld, so dass es am Ende hieß 20:56. Noch war nichts verloren, im letzten Spiel gegen die JSG aus Brechten, einem Gegner auf Augenhöhe hätten wir uns durch einen Sieg im letzten Spiel mit dem dritten Platz für die weiteren Runden qualifizieren können. Leider kamen noch mehr Verletzungen und Erkrankungen dazu, so dass wir mit nur noch drei Aktiven das Spiel leider absagen mussten, da ein Aufschub nicht möglich war.
So hatten wir nun drei Wochen Zeit uns wieder zu sammeln uns auszukurieren um bei der direkten Qualifikation für die Bezirksliga in Hattingen durchzustarten. Am 21. Mai war es soweit, der Gastgeber die JSG Hattingen Sprockhövel hatte den TV 01 Wattenscheid, den PSV Recklinghausen und die HSG Annen Rüdinghausen nach Hattingen eingeladen.
Gleich im ersten Spiel trafen wir auf den Gastgeber aus Hattingen. Uns erwartete ein großer Kader bestehend aus großen kräftigen Jungs. Dagegen helfen nur drei Dinge, das Tempo hochhalten, eine offensive Deckung mit vielen Gegenstößen, zweiter Welle und schneller Mitte sowie ein Torwart in Bestform. In den zwanzig Spielminuten bildeten die 8 gehaltenen Bälle und das Tempospiel die Grundlage für den starken Erfolg.
Ein Start mit einem Sieg (17:8) gegen den Gastgeber in das Turnier – es hätte sicherlich schlechter kommen können.
Beim nächsten Spiel gegen den TV 01 Wattenscheid, kamen alte Erinnerungen an unsere Oberliga Qualifikation hoch. Die Jungs aus Wattenscheid hatten leider einiges an Ausfällen zu beklagen, so dass wir im Rahmen des Fairplay ein 5:5 spielten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in Sachen Aufstellung und Zuordnung aufgrund der reduzierten Spielerzahl zogen die Jungs dann aber das Tempo auf 120 % an. Gegen das Tempo und Powerplay von Lasse und Finn fanden die Gegner kein Mittel, so kam es denn auch des Öfteren vor, dass beim Gegenstoß nahezu die gesamte HSG in der gegnerischen Hälfte war, während die Jungs aus Wattenscheid noch in unserer Hälfte standen. Mit diesem 23:12 Sieg hatten wir uns bereits vorzeitig für die Bezirksliga qualifiziert, da die ersten beiden Teams des Tages direkt qualifiziert waren. In der Form wären sicherlich noch höhere Weihen als die Bezirksliga drin gewesen.
Im dritten und letzten Spiel trafen wir auf die Jungs aus Recklinghausen, die uns bereits aus der Saison kannten und sich nach den zwei Spielen zuvor auf unser schnelles Tempospiel einstellen konnten. Es erwartete uns ein sehr langsamer und destruktiver Handball, für den wir in den zwanzig Minuten leider kein Gegenmittel fanden. Jeglicher Versuch schönen Handball zu spielen, wurde gleich im Ansatz unterbunden, so dass es am Ende bei einer knappen 10:11 Niederlage blieb. Dennoch war die Freude groß, dass man sich direkt im ersten Anlauf für die Bezirksliga qualifiziert hatte. Dies lag sicherlich auch daran, dass wir Verstärkung im Tor durch Ben aus der D-Jungend und Mathilda unter den Zuschauern hatten.
Leider hieß es für den Gastgeber aus Hattingen nachsitzen. Am 10 Juni traten wir nochmals in Hattingen zu einem Testspiel, im Rahmen der Vorbereitung der Hattinger auf die zweite Phase der Qualifikation, an. In diesem Spiel konnte die 3:2:1 Deckung geübt und verbessert werden, ebenso konnten die Jungs auf verschiedenen Positionen Erfahrungen sammeln. Durch die Bank glänzten die Jungs – Fyn am Kreis, Timo auf Halbrechts sowie Justus unser Neuzugang, der sich nicht scheute ein paar Würfe zu nehmen. Nach dem Qualifikationsturnier hatten die Jungs aus Hattingen Gelegenheit sich auf uns einzustellen. Gespielt wurden 3 x 20 Minuten. Zu keiner Zeit jedoch ließ sich die HSG aus dem Rhythmus bringen und blieb die ganze Zeit in Führung. Nach den ersten beiden Dritteln, lagen wir mit einem Tor vorne. Da Hattingen jedoch im letzten Drittel konditionell nicht mehr mithalten konnte, trotz eines Kaders von 14 Leuten, und sie unserem Tempoplay nichts mehr entgegenzusetzen hatten, konnten wir die Leistung aus der Qualifikation mit einem klaren 40:27 Sieg bestätigen. Die Jungs aus Hattingen konnten sich in der Zwischenzeit ebenfalls qualifizieren.
Uns bleibt nur der Blick zurück auf eine wahnsinnige Saison. Gleichsam können wir nun auch positiv nach vorne schauen auf all die Abenteuer die uns in der kommenden Saison in der Bezirksliga erwarten. Ziel ist es oben mitzuspielen und im kommenden Jahr mindestens die Qualifikation für die Verbandsliga zu lösen.
Immerhin hat es doch noch jemand aus der alten Mannschaft in die Oberliga geschafft – unsere Mathilda. Wir wünschen Dir viel Spaß und Erfolg – deine Jungs.
Autor: Christopher
Kader/Foto: Fyn-Maurice L., Finn G., Lasse M., Hanno K., Florian M., Timo B., Leon M., Mattis F. und Ben K
Trainer: Claßen & Goebel